Körper, Gesundheit und Pflege

Körperwahrnehmung

Unser Ziel ist es, dass sich jedes Kind im eigenen Körper wohlfühlt. Wir wollen die körperliche Entwicklung durch Bewegung fördern.

Wir wollen erreichen, dass jedes Kind Lust hat sich zu bewegen und Koordinationsvermögen, Geschicklichkeit und Ausdauer erlangt. Dies geschieht durch vielfältige Bewegungsmöglichkeiten in unseren Tobe Räumen im Kindergarten, auf Spielplätzen und bei unseren wöchentlichen Waldbesuchen.

Die Grob-und Feinmotorik schulen wir durch gezielte Angebote, wie großflächiges Malen oder Tasten und Erspüren verschiedener Materialien, sowie Basteln, Schneiden und Kneten.

Wir unterstützen die Kinder den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen. Darauf zu achten sich auch auszuruhen und zu entspannen. Dazu haben die Kinder in unseren Kuschelecken und auf unserer Hochebene jederzeit die Möglichkeit.

Schlafen

Für die jüngeren Kinder beginnt nach dem Essen der Mittagsschlaf. Zum Schlafen wird kein Kind gezwungen.

Wir schaffen in unserem separaten Schlafraum eine gemütliche Atmosphäre und gehen auf die Einschlafgewohnheiten jedes Kindes ein wie z.B. lesen, singen und kuscheln.

Die größeren Kinder haben auch eine Ruhepause in der sie sich bei einem Hörspiel, oder durch Vorlesen einer Geschichte entspannen können.

Danach haben die Kinder die Möglichkeit leise zu spielen, etwas zu malen oder zu basteln.

Sauberkeitserziehung

Jedes Kind wir von alleine sauber. Es bestimmt selbst den Zeitpunkt für den „ersten Gang“ zur Toilette. Am Beispiel der größeren Kinder wird der Gebrauch der Toilette Interessant und es möchte auch so sein wie die „Großen“ und die Windel wird lästig.

Die meisten Kinder werden erfahrungsgemäß von selbst zwischen 2 und 3 Jahren sauber, denn ein Kind kann erst zum Ende des 2. Lebensjahres seinen Schließmuskel kontrollieren.

Die Erzieher_innen unterstützen die kleineren Kinder beim Toilettengang.

Den größeren Kindern steht eine eigene Toilettenkabine zur Verfügung.

Wir möchten, dass die Kinder ein positives Verhältnis zu ihrem Körper, auch ihren Ausscheidungen, entwickeln können.

Kinder sollen lernen, ihren Körper richtig zu reinigen und zu pflegen.

Dazu gehört das Händewaschen nach dem Toilettengang, vor allem vor dem Essen, Zähneputzen nach dem Essen, regelmäßig duschen, Haare waschen und kämmen, eincremen etc.

Sexualerziehung

Kindliche Sexualität ist das normalste der Welt und wird auch so behandelt. Wir vermeiden alles, was die Botschaft vermittelt Sexualität ist etwas Schlechtes. Körperliches Empfinden, Neugier, Unbefangenheit und das sexuelle Interesse der Kinder wollen wir fördern, nicht verbieten oder unterdrücken.

Themen der Sexualpädagogik sind u.a. Bedürfnisbefriedigung, Freiwilligkeit, Schimpfworte, Geschlechter, Sexualität, Fortpflanzung, Geburt und Lebensformen.

Wir wollen den Kindern vermitteln, dass sie sich jederzeit an die Erzieher_innen und andere Personen wenden können.

Gemeinsam werden wir die Regeln kindlicher Sexualität festlegen und den Kindern klarmachen, dass bei Grenzüberschreitungen Konsequenzen eintreten.

Wir wollen unseren Kindern ein Vorbild sein und ihnen Orientierung bieten, in dem wir aktiv mit kindlicher Sexualität umgehen, denn es kann unterschiedliche Folgen haben, wenn kindliche Sexualität unerwünscht oder verboten wird. Es fehlen wichtige Erfahrungen und die Liebes-und Beziehungsfähigkeit wird erschwert.

Sexualität ist ein Prozess, wir bleiben mit den Kindern im Gespräch, weil Kinder unterschiedlichen Alters unterschiedliche Fragen haben.

Wir geben altersangemessene Antworten auf kindliche Fragen zur Sexualität. Dazu gehören altersgerechte Antworten auf Fragen der Kinder zu Körper, Liebe, Partnerschaft, Schwangerschaft und Geburt.

Hierzu bieten sich Gespräche im Morgenkreis und vorlesen von Kinderbüchern in der Mittagspause, sowie Projektarbeit mit dem Thema Familie und bemalen des eigenen Körpers an. Geeignet ist die Kindergartenbox, die einerseits Materialien für Erzieher_innen mit Anregungen und Methoden für eine sexualfreundliche Erziehung im Kindergarten anbietet, andererseits Materialien für die Kinder, die es ermöglichen, situationsbezogen auf aktuelle Ereignisse oder Fragen der Kinder einzugehen.

Der Inhalt der Kindergartenbox unterscheidet nach Alter und Entwicklungsstand. Die Materialien sind miteinander kombinierbar und sprechen unterschiedliche Gewohnheiten und Vorlieben der Kinder an.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist bei uns oberstes Gebot. Sowohl das Frühstück, die Vesper als auch das Mittagessen ist schmackhaft und abwechslungsreich. Zum Frühstück und zur Vesper gibt es täglich frisches Obst und Gemüse.

Das Mittagessen wird von einem regionalen BIO-Catering-Service gebracht.

Der wöchentliche Speiseplan hängt für die Eltern an unseren Informationstafeln aus.

Auf Vorlieben und Allergien und jahreszeitgemäßes Nahrungsangebot nehmen wir bei allen Mahlzeiten Rücksicht.

Beim Frühstück und beim Mittagessen gelten einige Regeln. Zum Frühstück holen sich die großen Kinder das benötigte Geschirr selbst.

Danach räumen sie ihren Platz auf. Der Mittagstisch wird vom Tischdienst (zwei -bis drei Kinder) gedeckt.

Wir wollen so Selbständigkeit und Verantwortung fördern. Das Mittagessen nehmen sich die Kinder selbst auf. Den kleineren Kindern wird dabei selbstverständlich von den Erzieher_innen geholfen.

Die Erzieher_innen fördern die französische Art des Essens, d.h. man nimmt sich oft und wenig Essen auf den Teller.

Bei uns wird kein Kind zum Essen gezwungen. Sie können ihr Essen probieren und dann natürlich verweigern.

Wir bringen den Kindern auch andere Esskulturen nahe, z.B. mit den Händen oder mit Stäbchen essen.

Außerdem wollen wir den Kindern vermitteln Essen als etwas Genussvolles in einer ruhigen Atmosphäre zu erfahren und ohne Zeitdruck genießen zu können.

Zu jeder Zeit stehen bei uns sichtbar Wasser und ungesüßter Tee zur Verfügung.

Wir verzichten im Kindergartenalltag auf Süßigkeiten. Diese gibt es nur zu besonderen Anlässen, wie Kindergeburtstage und Festen.

Von unserem Essensanbieter erhalten wir einmal in der Woche eine süße Nachspeise, dies kann ein Pudding, Joghurt mit Früchten oder ein Kuchen sein.

Raumgestaltung

„Raumgestaltung ist gestaltete Wirklichkeit. Sie ist Ausdruck gesellschaftlich – kultureller Realität, in der man sich abgrenzend oder zustimmend in Beziehung setzen kann.“ (BBP S: 36)

Wir regen durch differenzierte Raumgestaltung die Wahrnehmung der Kinder an. Durchdachte Raumgestaltung hilft unseren Kindern, Eigenaktivität, Kommunikation, soziales Zusammenleben und Körpererfahrungen zu fördern und Ideen zu entwickeln.

Unsere Räume sind zum Wohlfühlen da und bieten den Kindern verschiedene Rückzugsmöglichkeiten.

Unsere Räume sind Forschungs- und Experimentierfelder, in denen die Kinder mit allen Sinnen tätig sein können, um sich ein Bild von sich selbst, von den anderen und von der Welt machen zu können.

Unsere Aufgaben als Erzieher_innen:

Gemeinsam mit den Kindern entwickeln wir Ideen für die Gestaltung unserer Räume. Wir achten darauf, dass unterschiedliche Kulturen und Traditionen sich widerspiegeln können.

Durch eine durchdachte Farb-und Lichtauswahl fördern wir das ästhetische Empfinden der Kinder. Unsere Gruppenräume sind klar strukturiert. Sie sind unterteilt in Funktionsecken, z.B. (Bauecke etc.) und Lese-und Kuschelecken.

Somit geben wir den Kindern Orientierung und Sicherheit. Es gibt genügend Platz für Rückzugsmöglichkeiten und zum Spielen.

Das Material, wie Bastel-und Malutensilien und Gesellschaftsspiele, sind für die Kinder auf Augenhöhe platziert und somit frei zugänglich. Projektbeschreibungen, Projektdokumentationen in Form von Kinderwerken und Bildern sind an der Infotafel zu finden. So schaffen wir Transparenz unserer Arbeit für die Eltern.

Wir stellen ihnen ausgewählte Materialien zum forschen und experimentieren zur Verfügung und geben ihnen die Möglichkeit den Umgang mit Werkzeugen zu erlernen.

Wir schaffen die Möglichkeit, sich in den Räumen und auf den umliegenden Spielplätzen vielseitig zu bewegen und im Wald die Natur zu erleben.

Beobachten und Dokumentieren

Beobachten und Dokumentieren ist unser wichtigstes Werkzeug, um die Kinder in ihrem Bildungsprozess zu unterstützen.

Beobachten der Entwicklung des einzelnen Kindes wird dokumentiert:

  • im Sprachlerntagebuch
  • in den Beobachtungs- und Entwicklungsbögen
  • anhand von Fotos, Zeichnungen, Kunstwerke der Kinder
  • und einmal jährlich in einem Entwicklungsgespräch mit den Eltern reflektiert.

Die Dokumentation jedes Kindes wird von den Erzieher_innen vertraulich behandelt und ist ohne Zustimmung der Eltern nicht für Außenstehende einsehbar.

Wir beobachten das Leben der Kindergemeinschaft:

  • wer spielt mit wem, womit und wo besonders häufig?
  • wer beschäftigt sich überwiegend allein?

Die Dokumentation des Gruppenlebens erfolgt durch Anfertigung von Fotowänden. Vierzehntägige Reflexionsgespräche zwischen den Erzieher_innen ermöglichen eine Analyse des gegenwärtigen Gruppenlebens.