Bildungsbereiche

Ein grundlegender Schwerpunkt unserer Arbeit ist es, jedem Kind entsprechend seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten, Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.

Wir wollen den Kindern das Heranwachsen zu selbstbewussten und toleranten Menschen ermöglichen.

Wir wollen sie unterstützen eine eigene Gemeinschaft zu bilden, in der sich jeder auch behaupten kann.

Dabei legen wir Wert auf ihre Eigenaktivität (Prinzip des Lernens). Wir fördern ihre Phantasie und Kreativität sowie die gleichzeitige Einbindung in die Gruppe, die ihnen Anregungen und Entfaltungsmöglichkeiten ihrer körperlichen, geistigen und lebenspraktischen Kenntnisse und Fähigkeiten bietet.

Wir fördern die Kinder gemäß ihrer Interessen und orientieren uns an ihren Bedürfnissen.

Wir arbeiten situationsorientiert.

Die Bildungsbereiche des Berliner Bildungsprogramms werden nicht nacheinander abgearbeitet, sondern die Inhalte der Bereiche überschneiden und ergänzen sich in unserem pädagogischen Geschehen, d.h. im Freispiel in den Angeboten, im Wald, bei Ausflügen und Projekten.

Die sieben Bildungsbereiche und ihre Umsetzung im Alltag

Körper, Bewegung und Gesundheit

Bildung ist an Körpererfahrung, die durch Bewegung gewonnen wird, gebunden. Gesundheit ist Voraussetzung für das allgemeine Wohlbefinden des Kindes.

Gesundheitserziehung in unserem Kindergarten beinhaltet:

  • Bewegungsanregungen / Ruhephasen
  • Koordinations- und Kreisspiele
  • Aufenthalt im Freien bei jeder Witterung
  • 1 x wöchentlich fahren wir abwechselnd in einen nahen gelegenen Wald oder machen einen Ausflug, z. B. ins Museum
  • Bücher über Körper und Geburt
  • Rollenspielmaterial
  • Gesunde Ernährung
  • Andere Esskulturen näherbringen

Auf den umliegenden Spielplätzen und bei unseren Waldausflügen haben die Kinder die Möglichkeit zu klettern, zu rutschen, Höhenunterschiede zu überwinden, auf unterschiedlichen Bodenmaterialien zu laufen (Sand, Gras, Erde, Holz, Steine), zu springen, zu schaukeln, zu balancieren und mit Bällen und Seilen zu spielen.

Tanz- und Singspiele sowie die Möglichkeit zum Toben in unserem Bewegungsraum sind ebenfalls im Kindergarten- Alltag eingebettet.

Durch die verschiedenartigen Bewegungsformen erleben die Kinder ihren Körper, entwickeln Kompetenzen und erweitern ihren Handlungsspielraum.

Natürlich gehören zur Bewegung auch die Ruhephasen. Diese bieten Gelegenheit zur Erholung, Besinnung und Entspannung und das „In-sich-hineinhören“.

Zur Begleitung der Ruhephasen nutzen wir Tonträger mit Entspannungsklängen (Vogelgezwitscher, Wasserplätschern usw.) und auch sehr beliebte Phantasiereisen für Kinder.

Für uns Erzieher_innen ist es wichtig, dass wir die Signale für Bewegungs- und Ruhebedürfnisse des einzelnen Kindes beachten.

Gesunde Ernährung

Die Vorbildwirkung spielt hier eine große Rolle, denn Essgewohnheiten werden bei Kindern sehr stark durch das Verhalten der Erwachsenen geprägt.

Beim Frühstück, Mittagessen und zur Vesper achten wir auf:

  • Abwechslungsreiches Essen
  • Täglich frisches Obst und Gemüse
  • 1x wöchentlich Fleisch
  • 1x wöchentlich Fisch
  • Biologische Vollwertkost
  • Einsatz von Vollkornprodukten (Vollkornnudeln, ungeschälter Reis)
  • Verschiedene Salate zum Mittagessen
  • Extra Gerichte für Vegetarier, Allergiker oder Kinder mit anderen Unverträglichkeiten und Religionsverbundenheit
  • Kuchen- und Plätzchenbacken mit den Kindern
  • Tee ohne Zucker
  • Angebot von Süßigkeiten nur zu Festen
  • Heranführen der Kinder an fremdländische Gerichte

Es ist uns wichtig, dass die Kinder ihr Essen selbst auftun (den kleineren wird dabei geholfen), ablehnen können, wenn ihnen etwas nicht schmeckt, Hunger, Durst und Sättigung kennen, dass eine angenehme Atmosphäre bei Tisch herrscht und mit den Kindern über gesundes Essverhalten und gesunde Nahrungsmittel gesprochen wird.

Rituale zur Körperpflege / hygienische Gewohnheiten

Kinder ahmen das nach, was die Erwachsenen und Kinder in ihrem Umfeld tun und lernen so z.B. Rituale zur Körperpflege und hygienische Gewohnheiten. Dazu gehören:

  • Händewaschen vor den Mahlzeiten und nach der Toilettenbenutzung
  • Zähneputzen nach dem Mittagessen
  • Haare kämmen
  • Umziehen, wenn Sachen zu schmutzig werden

Sauberkeitserziehung

Die Erzieher_innen greifen die Signale und Wünsche der Kinder auf. Wir ermöglichen den freien Zugang zu den Kindertoiletten und respektieren den Wunsch des „Alleinseins“, welcher durch zwei separate Toilettenkabinen gewährleistet ist. Die Erzieher_innen besprechen mit den Eltern den Prozess des Sauberwerdens ihres Kindes.

Ruhe und Schlaf

Zwischen 12:30 Uhr und 15:00 Uhr „ruht“ unser Kindergarten. Die Kinder haben die Möglichkeit zu schlafen oder sich auszuruhen.

Die größeren Kinder, die nicht mehr so ein intensives Schlafbedürfnis haben, ruhen sich beim Vorlesen einer Geschichte aus und können danach leise spielen, etwas malen oder basteln und pädagogische Angebote der Erzieher_innen wahrnehmen.

Soziale und kulturelle Umwelt

„Kinder brauchen Wurzeln und Flügel“ (Johann Wolfgang von Goethe) – Wurzeln, um zu wissen, wo sie herkommen und Flügel, um die Welt zu erkunden.

Ohne soziale Beziehungen und kulturellen Einfluss ist Bildung nicht denkbar. Wir unterstützen die Kinder dabei, sich in ihrer Lebenswelt zu orientieren. Das Kindergartenleben wird zu einer festen Struktur im Leben der Kinder.

In Form von Projekten, Ausflügen und Spaziergängen machen wir die Kinder mit ihrem Wohnort, dem Kiez und der Stadt vertraut und stellen somit eine Verbundenheit zu ihr her.

Wir sind offen für alle Kulturen und Religionen vermitteln sie und nutzen sie als Bereicherung für unser Kindergartenleben und die Lebenswelt der Kinder. Ebenso werden in unserer Einrichtung das ganze Jahr traditionelle Feste gefeiert. Dazu zählen natürlich Weihnachten und Fasching.

Schwerpunkte dieses Bildungsbereiches sind für uns:

Alle Kinder haben die gleichen Rechte!

Entdecken von Gemeinsamkeiten und Unterschieden innerhalb der Kindergruppe

  • Jedes Kind darf sein, wie es ist
  • Wertschätzung erfahren
  • Individualität und Gruppe
  • Traditionen
  • Leben in einer multikulturellen Umwelt
  • Eigene Bedürfnisse, Interessen und Gefühle zum Ausdruck bringen
  • Konflikte aushandeln, Kompromisse schließen
  • Normen, Regeln des Zusammenlebens im Kindergarten vereinbaren
  • Respektvoller und differenzierter Umgang mit unterschiedlichen Familienkulturen und Familienstrukturen

Unsere Aufgabe sehen wir darin, jedes einzelne Kind von seiner familiären Basis abzuholen und es für das Kindergemeinschaftsleben in der Gruppe zu öffnen.

Dies erfordert von uns einen engen Kontakt zu den Eltern der Kinder und ein besonderes Interesse an den Ritualen und Traditionen der einzelnen Familien. Aus dieser Wechselbeziehung gewinnen auch wir neue Inspiration für das Gruppenleben im Einzelnen und für das Leben im gesamten Kindergarten.

Am Vorbild der Erzieher_innen erleben die Kinder eine Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung, des freundschaftlichen Umgangs und des gemeinschaftlichen Handelns. Daraus gewinnen die Kinder Selbstvertrauen in der Gestaltung ihrer eigenen Ideen.

Durch das Angebot unserer Kinderversammlung fördern wir die Kinder Ihre Wünsche und Meinungen in der Gruppe klar zu äußern, wir regen an Kritik zu äußern und anzunehmen und ihre Ideen in die Gruppe einzubringen.

Kommunikation, Sprachen, Schriftkultur und Medien

Die Kinder sollen bei uns Lust auf Sprache und das Sprechen bekommen. Wir achten darauf den Kindern ein gutes sprachliches Vorbild zu sein. Das eigene Tun, wird insbesondere bei kleineren Kindern, sprachlich begleitet.

Die Erzieher_innen bieten sich den Kindern als Gesprächspartner an, drängeln sich dabei aber nicht auf.

Wir hören den Kindern zu und respektieren ihre eigenen Entscheidungen. Die Sprache ist fest in unseren Alltag integriert und wir motivieren die Kinder ihre Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle zu äußern, ihre Erlebnisse zu erzählen, Fragen zu stellen und auch Konflikte verbal zu lösen. Wir bestärken die Kinder darin einander zuzuhören und füreinander da zu sein. Andere „Familiensprachen“ begegnen wir mit Respekt und Wertschätzung.

Wir lernen gemeinsam Lieder und Reime und hören Geschichten.

Wir ermöglichen den Kindern einen vielfältigen Umgang mit Sprache durch:

  • Sprachliche Begleitung aller Aktionen
  • Sprachspiele, Reime, Lieder, Fingerspiele usw.
  • Einsatz verbaler und nonverbaler Kommunikation
  • Buchbetrachtungen, Nacherzählen
  • Tischgespräche führen
  • Regelmäßiges Vorlesen
  • Szenen mit Spielfiguren entwickeln
  • Aufmerksames Zuhören
  • Gesprächsrunden
  • Morgenkreis
  • Besuch der Bibliothek (und Ausleihen von Büchern)
  • Besuch von Kinder- und Puppentheater

Einsatz von Bild- und Videoaufnahmen zu unterschiedlichen Projekten, zur Tagesgestaltung, bei Festen, Theateraufführungen und zu anderen pädagogischen Inhalten (wie z. B. Gestaltung der Eingewöhnung, Übergang zur Schule) wollen wir verstärkt das Medium „Video-Aufnahmen“ einsetzen.

Es bietet zum einen eine Reflexion für die Erzieher_innen, zum anderen können sich die Kinder in ihren unterschiedlichen Aktivitäten erleben und auch die Eltern gewinnen einen noch größeren Einblick in das Kindergartengeschehen.

Wir führen gemeinsam mit den Kindern und für jedes Kind das Sprachlerntagebuch und tauschen uns mit den Eltern über den Entwicklungsstand der Sprache ihrer Kinder aus.

Sollten wir Verzögerungen und Störungen in der sprachlichen Entwicklung der Kinder feststellen, werden die Erzieher_innen gemeinsam mit den Eltern beraten, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

Wir führen mit  jedem Kind, im letzten Jahr vor dem Schuleintritt, die Sprachstandsfeststellung durch.

Das Instrument ist die zum Sprachlerntagebuch gehörende „Qualifizierte Statuserhebung Sprachentwicklung vierjähriger Kinder in Kindertageseinrichtungen.“

Wir leiten die Ergebnisse der Sprachstandsfeststellung in zusammengefasster und anonymisierter Form an die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung weiter.

Bildnerisches Gestalten

Durch Zeichnen, Malen, Experimentieren mit Ton, Lehm, Knete, Papier, Filz, Farbe, Wasser usw. setzen sich die Kinder aktiv mit ihrer Umwelt auseinander. Sie verarbeiten Erlebnisse und bringen ihre Empfindungen zum Ausdruck.

Wir geben Kindern die Möglichkeit:

  • Jederzeit Bastel- und Malsachen im Gruppenraum zu nutzen (frei zugänglich)
  • Sich kreativ auszudrücken und auszuleben
  • Ausstellungen zu gestalten
  • Kulissen, Bilder usw. für Projekte herzustellen
  • Naturmaterialien wie Kork, Muscheln, Sand sowie Stoff nach eigener Phantasie einzusetzen.

Musik

Musik bietet uns nicht nur Verständigungsmöglichkeiten über Sprachgrenzen hinaus, sondern ist auch Quelle für seelische Empfindungen und Genuss.

Wir möchten durch die musikalische Früherziehung bewirken, dass:

  • Die Kinder Freude an Musik und Musizieren haben
  • Sie über einen altersgerechten Liedschatz verfügen
  • Rhythmusgefühl entwickeln
  • Erleben, wie sich Musik auf die eigene Gefühlswelt auswirkt (z. B. freudig, traurig)
  • Einfache Instrumente zum Musizieren genutzt werden (z. B: Klanghölzer, Triangeln)
  • Durch gemeinsames Singen und Vorsingen das Selbstbewusstsein gestärkt wird
  • Erleben von Lärm und Stille und Schaffen von Harmonie und Disharmonie
  • Durch Üben von Liedtexten die Sprachentwicklung gefördert wird
  • Lieder, Tänze und Instrumente unserer Kinder aus anderen Ländern integrieren

Die Verbindung von Musik und Bewegung in Form von Tanz und Singspielen Freude bereitet

Mathematische Grunderfahrungen, Naturwissenschaftliche und Technische Grunderfahrungen

Das mathematische Verständnis für Zahlen, Größen, Formen und Gewichten vermitteln wir den Kindern nicht auf abstrakte Weise, sondern im Alltagsgeschehen.

Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen machen die Kinder im täglichen Kindergartengeschehen und in angeleiteten Experimenten. Sie erfahren beim Erleben der Grundelemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft), der Jahreszeiten und z.B. beim Klettern die Naturgesetze.

Die Kinder werden darin unterstützt sich als Teil der Umwelt zu sehen, Fragen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen. Beim  Betrachten und Erleben von Natur, Umwelt, Raum und Zeit erlernen die Kinder ganz unbewusst Geduld, Ausdauer und Konzentration.

Dazu bieten wir folgende Erfahrungsbereiche:

  • Verbalisierung von zeitlichen Abläufen in der Tagesgestaltung (heute, morgen)
  • Zählen bei Alltagshandlungen (Tisch decken)
  • Bekanntmachen mit Datum (Wochentag, Monat, Jahr) und sichtbar machen
  • (Kalender)
  • Zuordnen und verteilen
  • Tisch- und Gesellschaftsspiele (mit Inhalt zählen, zuordnen), Würfelspiele, Domino
  • Abzählreime und Verse
  • Auseinandersetzen mit der Uhr
  • Messen und Vergleichen (Länge, Breite, Höhe, Gewicht, Entfernung)
  • Kennenlernen unterschiedlicher Zahlensymbole
  • Raum und Möglichkeiten für Experimentieren zu schaffen (z. B.
  • Wasserumgießen, Vergrößerungsgläser bereitstellen) usw.
  • Im Außengelände Erfahrungsanregungen mit Sand, Wasser, verschiedenen
  • Naturmaterialien nutzen
  • Bilder, Bücher, Bausteine (in unterschiedlichen Formen und Größen)
  • Wachstumsbedingungen beobachten (Wald)
  • Unterscheiden von Gerüchen und Geschmack beim Backen und zubereiten kleinerer Speisen (salzig, sauer, süß)
  • Mülltrennung im Kindergarten (unterschiedliche Materialien)
  • Einsatz von technischen Geräten (Fotoapparat, Kassettenrekorder)
  • Gesprächsrunden über Berufe der Eltern
  • Beobachten von Naturerscheinungen und Wetter (Wetterkalender erstellen)